Ente mit Birne (1999)

Falsches Fax: Ex-Kanzler sollte Medaille bekommen


 KORBACH. Jetzt hat auch die CDU in Waldeck-Frankenberg mit einem gefälschten Fax zu kämpfen, das an Zeitungen und Agenturen versendet worden ist: Der CDU-Kreisverband habe einstimmig beschlossen, Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl die Johannes-Hubmann-Medaille zu verleihen, war da fälschlicherweise behauptet worden. Kohl habe angeblich sogar bereits telefonisch zugesagt, an der Preisverleihung teilzunehmen, die am 24. April
- Ostermontag - in Korbach stattfinden sollte.

 Doch nichts davon ist wahr. "Es handelt sich um eine bewusste Fälschung", stellte die CDU klar. Das Schreiben trägt zwar die Kennung des Faxgeräts der CDU-Kreisgeschäftsstelle. Dies ließe sich jedoch auch am Computer fälschen, vermutete CDU-Kreisvorsitzender Lutz Klein: "In diesen Tagen scheint fast alles möglich zu sein." Wer Johannes Hubmann sein soll, weiß der Christdemokrat nicht. Und eine alljährlich zu vergebende Medaille gebe schon gar nicht.

 Lutz ärgert sich über das als "Presseerklärung" deklarierte Schreiben: "Da fragt man sich, was den Leuten noch alles einfällt, um die CDU in ein schlechtes Licht zu bringen." Mit dem Finanzskandal, auf den seine
Parteifreunde mit "Zorn, Entsetzen und Fassungslosigkeit" reagierten,
hätten sie eigentlich schon genug zu tun. In dem gefälschten Fax war auch behauptet worden, dass der Kreisverband mit seiner Ehrung seine Solidarität mit Altbundeskanzler Helmut Kohl ausdrücken wolle. Er habe damit angeblich ein "Zeichen in politisch schwierigen Zeiten setzen" wollen. gec

Copyright  Frankfurter Rundschau 2000
Erscheinungsdatum 29.01.2000



 
 

 

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