Putz-Demo in Basel

FRÜHLING 1981: Nach diversen Scherbendemos durch die Basler Einkaufs- und Flanierstrasse (mit Namen Freie Strasse) spielt sich eines Samstags folgendes Szenario ab: ungefähr 15 Personen, die auf den ersten Blick dem Demo-Chaotenbild der bürgerlichen Presse entsprechen, erscheinen in der Freien Strasse. Rundum sind einige Menschen verunsichert. Doch die vermeintlichen Chaoten beginnen die Schaufenster zu putzen. Passantinnen und Passanten sind erst mal verblüfft. Gegen Ende der Aktion erscheinen drei Sreifenwagen. Die anwesenden Bullen wissen zuerst nicht wie reagieren. Schliesslich lautet der Befehl: "lassen sie sofort die Schaufenster in Ruhe." Dafür gebe es Putzdienste, ausserdem wisse man nie, ob das Ganze nur ein Vorwand für eine andere Aktion sei. Nachdem eine geparkte Bullenstreife ebenfalls in die Putzaktion einbezogen wird, klickt der darinsitzende Bulle durch, lässt den Motor anspringen, vergisst den Rückwärtsgang rauszunehmen und rammt den hinter ihm geparkten Wagen. Fazit: allgemeines Gelächter auf der Strasse. In darauffolgenden Zeitungsartikeln werden die Bullen als unflexibel und "tölpelhaft" bezeichnet. Die allgemeine Demoverbotsforderung für die Freie Strasse ist vorerst vom Tisch, und in LeserInnenbriefen wird die allgemeine Zugänglichkeit der Innenstadt zum Thema.

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