Die Stadt erstattet Anzeige - Falsche Briefe


Vorladung zum "Staatsbürgerschaftstest" für Deutsche
Mit fingierten Briefen werden zurzeit deutsche Bürger in
 der Stadt und im Umland zu einem "Staatsbürgerschaftstest"
aufgefordert. Die Kommune weist ausdrücklich darauf hin, dass
es sich um Fälschungen handelt, die nicht zu beachten sind.
 Stadtrechtsdirektor Hartmut Frommer hat Anzeige gegen Unbekannt
erstattet. Die Polizei ermittelt.
Die mit der Überschrift "An alle Haushalte" versehenen Schreiben sind
 seit Tagen im Umlauf. Am Wochenende haben sich mehrere Personen,
die solche Blätter in ihren Briefkästen fanden, an die Behörden gewandt.
Die kopierten Briefe sind mit dem Wappen der Stadt versehen. Das
"Einwohnermeldeamt" wird als Absender angegeben. Tatsächlich
heißt die Behörde aber seit längerem "Einwohneramt".
Laut dem Schreiben führt der Freistaat angeblich "eine Erhebung
 zur Feststellung der durchschnittlichen Kenntnisse der deutschen
Sprache, Kultur und Gesellschaft durch". Das Innenministerium
habe die Kommunen beauftragt, entsprechende Befragungen zu
organisieren. Dafür gebe es einen "Staatsbürgerschaftstest".
 Zu einer "persönlichen Befragung" und einem weiteren Test, bei
 dem das Verständnis eines Zeitungsartikels geprüft werde, sollen
 sich die Angeschriebenen morgen im "Einwohnermeldeamt"
 einfinden. Weiter heißt es: "Sollte die Befragung ergeben, daß
 Ihre staatsbürgerlichen Kenntnisse sich als ungenügend erweisen,
sieht sich die bayerische Staatsregierung dazu gezwungen, Ihre
Staatsbürgerschaft vorübergehend einzuziehen. Zur
Wiedererlangung derselben ist eine Nachschulung zu besuchen."
Bei dem "Staatsbürgerschaftstest" auf der Rückseite werden zwölf
Fragen gestellt. Unter anderem soll beantwortet werden,
wann die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde,
wie viele Bundesländer es gibt oder woraus das Zitat
"Gott mit dir du Land der Bayern" stammt.
s.z. (Nürnberger Nachrichten, 14.2.2000)
 

Linktext und überschrift auf dieselbe Ebene wie oben setzen:

Nur ein harmloser Scherz?
Übler Test für "Staatsbürger"

Dubiose Schriftstücke im Briefkasten
Persönliche Termine im Rathaus

(...)

Wer hinter dieser Aktion steckt, ist bislang unbekannt.
Eingegangen ist ein solches Schreiben mittlerweile bei der
Polizei, die sich in den nächsten Tagen näher damit befassen
wird.

Aufgetaucht sind ähnliche "Tests" in den vergangenen Tagen
aber auch in Nürnberg und anderen Orten der Region. Es gibt
Vermutungen, gerade die Erlanger Version solle Günter
Schiffmann, dem hiesigen Leiter des Einwohneramtes
zusetzen. Dieser ist zugleich Leiter des Ausländeramtes, das
wegen etlicher Abschiebeaktionen in der jüngsten
Vergangenheit unter starke Kritik geraten ist.

Kriminellen Machenschaften ordnet die Polizei zumindest die
jüngste Aktion an Schiffmanns Wohnort zu: Dort wurden vor
kurzem Flugblätter verteilt, in denen unter seiner Adresse
Pizzadienste und sonstiges zu Sonderpreisen angeboten und
Schiffmann bis spät in die Nacht mit Bestellungen eingedeckt
wurde. gg (Erlanger Nachrichten v. 14.2. 2000)
 
 
 

 

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